Recruiting in der Logistik: Ideen, Tipps und aktuelle Zahlen zur Gewinnung von Fachkräften
Recruiting von Logistikfachkräften ist immens schwer: Hohe Fluktuation, wenige Bewerber, schlechtere Fachkenntnisse und gleichzeitig immer mehr Digitalisierung. Damit das Recruiting in der Logistik etwas einfacher wird, haben wir einige Hintergrundinformationen sowie Tipps und Leitfäden gesammelt, die die Mitarbeitergewinnung in Speditionen und Logistikunternehmen vereinfachen können.
Inhaltsverzeichnis
Die Bedeutung der Logistikbranche in Deutschland und Europa
Der Fachkräftemangel in der Logistik: Wie schwerwiegend ist er wirklich?
Herausforderungen und Lösungsansätze im Recruiting von Logistikfachkräften
Aktuelle Zahlen und Trends zur Bekämpfung des Fachkräftemangels
Recruiting in der Logistik – Herausforderung und Chancen
Recruiting-Tipps für die Logistikbranche
Der Fachkräftemangel hält nahezu in jeder Branche Einzug, aber eine trifft er in Deutschland besonders hart: Die Logistikbranche. Dabei ist gerade diese ein zentraler Motor der Wirtschaft, der sicherstellt, dass Waren zuverlässig und pünktlich an ihren Bestimmungsort gelangen. Lagerung, Verpackung, Versand. All diese Aufgaben sind von enormer Wichtigkeit und brauchen vor allem Arbeitskräfte. Allein in Deutschland sind über 3 Millionen Menschen in der Logistik beschäftigt, was die Branche zu einem der größten Arbeitsmarktsektoren macht. Europaweit sind es sogar rund 11 Millionen Menschen, die im Logistik- und Transportsektor arbeiten. Trotz dieser beeindruckenden Zahlen steht die Branche vor einer großen Herausforderung: Neue, motivierte Mitarbeiter zu finden und zu halten.
Die Bedeutung der Logistikbranche in Deutschland und Europa
Logistik umfasst eine Vielzahl von Prozessen, darunter Transport, Lagerung, Umschlag, Verpackung und die Verwaltung der gesamten Lieferkette. Dabei ist sie stets vernetzt – denn die Digitalisierung ist ein wichtiger Grundpfeiler einer effizienten und funktionierenden Warenwirtschaftskette und der Logistik. Die Bedeutung ist weltweit enorm: Onlinehandel übertrumpft immer mehr den stationären Handel und Waren sowie Rohstoffe müssen Just in Time verfügbar und versandbereit sein. Deutschland ist dabei einer der führenden Logistikmärkte in Europa und der Welt. Mit einem Jahresumsatz von über 280 Milliarden Euro ist die Logistikbranche in Deutschland nach der Automobilindustrie der zweitgrößte Wirtschaftsbereich. Die effiziente Gestaltung der Lieferketten ist für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen und europäischen Wirtschaft unerlässlich.
Europaweit erwirtschaftet die Logistikbranche jährlich etwa 1.000 Milliarden Euro. Länder wie Deutschland, die Niederlande und Belgien gehören zu den Logistik-Hubs Europas, die maßgeblich zur wirtschaftlichen Stabilität und zum Wohlstand beitragen.
Der Fachkräftemangel in der Logistik: Wie stark ist er wirklich?
Trotz ihrer zentralen Rolle in der Wirtschaft kämpft die Logistikbranche mit einem erheblichen Fachkräftemangel. In Deutschland fehlen laut einer Studie des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) etwa 200.000 Fachkräfte in der Logistik. Besonders betroffen sind Berufe wie Lkw-Fahrer, Lagerarbeiter, Disponenten und Fachkräfte für Lagerlogistik. Der europäische Logistiksektor steht vor ähnlichen Herausforderungen: Die European Logistics Association (ELA) schätzt, dass in Europa rund 500.000 Fachkräfte in verschiedenen Logistikbereichen fehlen. Aber woran liegt das?
Der demografische Wandel, die zunehmende Digitalisierung und Automatisierung sowie die steigenden Anforderungen an die Qualifikation der Arbeitnehmer sind einige der Faktoren, die zum Fachkräftemangel in der Logistik-Branche beitragen. Die COVID-19-Pandemie hat diese Problematik weiter verschärft, da sie die Nachfrage nach Logistikdienstleistungen in die Höhe getrieben hat, während gleichzeitig die Verfügbarkeit von Fachkräften gesunken ist.
Herausforderungen und Lösungsansätze im Recruiting von Logistikfachkräften
Angesichts dieses Fachkräftemangels müssen Unternehmen in der Logistikbranche neue Wege gehen, um qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen und zu halten. Themen wie bessere Vergütung, Work-Life-Balance, Benefits und Boni sowie Chancen an Quereinsteiger zu geben, sind nur einige der Punkte. Diese Liste an Möglichkeiten, sollten Sie als Logistik-Unternehmen für die Optimierung der Recruiting-Strategie in Betracht ziehen:
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Verständnis für die Logistikbranche und ihre Anforderungen
Ein tiefes Verständnis der spezifischen Anforderungen und Herausforderungen der Logistik ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Personalgewinnung. Die Branche ist stark diversifiziert, mit Positionen, die von hoch spezialisierten IT-Rollen in der Supply-Chain-Management-Software bis hin zu praktischen Tätigkeiten wie der Führung von Gabelstaplern reichen. Recruiter sollten die Bedürfnisse der Branche verstehen und gezielt die richtigen Talente ansprechen. Bei der Auswahl eines Recruiting Dienstleisters gilt es also darauf zu achten, ob die Agentur auch Erfahrung in der Logistik-Branche vorweisen kann. Gleiches gilt zum Beispiel beim IT-Recruiting.
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Gezielte Ansprache und Nutzung spezialisierter Plattformen
Angesichts der großen Vielfalt an Rollen in der Logistik ist es wichtig, spezialisierte Jobportale und Netzwerke zu nutzen. Plattformen wie Logistik-Jobs.de oder spezialisierte Gruppen in sozialen Netzwerken wie LinkedIn können helfen, gezielt Fachkräfte anzusprechen. Durch klar formulierte Stellenanzeigen, die die spezifischen Anforderungen und Vorteile der Position hervorheben, kann die Qualität der Bewerbungen gesteigert werden.
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Starkes Employer Branding aufbauen
Ein attraktives Employer Branding ist in der Logistikbranche besonders wichtig. Unternehmen müssen sich als attraktive Arbeitgeber präsentieren, die nicht nur gute Arbeitsbedingungen bieten, sondern auch Karriereentwicklungsmöglichkeiten, eine gute Arbeitsatmosphäre und eine faire Bezahlung. Darüber hinaus ist es hilfreich, Erfolge in der Logistik, wie etwa die Implementierung neuer Technologien oder die Erreichung von Nachhaltigkeitszielen, hervorzuheben.
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Mitarbeiterempfehlungsprogramme nutzen
Mitarbeiterempfehlungsprogramme sind ein bewährtes Mittel zur Gewinnung neuer Talente. Mitarbeiter kennen die Anforderungen und die Kultur des Unternehmens am besten und können so qualifizierte Fachkräfte aus ihrem Netzwerk ansprechen. Anreizsysteme, die Empfehlungen belohnen, können die Effektivität solcher Programme steigern.
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Weiterbildung und Umschulung fördern
In Zeiten des Fachkräftemangels kann die Weiterbildung und Umschulung bestehender Mitarbeiter oder potenzieller Quereinsteiger eine wertvolle Strategie sein. Durch gezielte Schulungen können Mitarbeiter auf die spezifischen Anforderungen der Logistik vorbereitet werden. Diese Investitionen zahlen sich aus, da sie sowohl die Mitarbeiterbindung als auch die Qualifikation der Belegschaft verbessern. Außerdem: Halten Sie unbedingt Ihre Auszubildenden und bieten Sie diesen nach der erfolgreichen Ausbildung eine gute Position an. Hier lesen Sie, wie Sie Azubis gewinnen können – auch in der Logistikbranche.
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Digitalisierung und moderne Technologien integrieren
Die Logistikbranche entwickelt sich ständig weiter, insbesondere durch die Digitalisierung. Unternehmen, die in moderne Technologien wie Automatisierung, KI und maschinelles Lernen investieren, positionieren sich nicht nur als zukunftsorientierte Arbeitgeber, sondern steigern auch ihre Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit. Dies zieht insbesondere jüngere Fachkräfte an, die eine Affinität zu digitalen Technologien haben.
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Social Recruiting – Logistik Fachkräfte auf Social Media rekrutieren
Nutzen Sie auch soziale Plattformen und seinen Sie durch einen Unternehmens/Recruiting-Account dort aktiv. Für etablierte Logistikfacharbeiter kann sich beispielsweise Facebook lohnen. Für die jüngere Zielgruppe, wie Azubis kann hingegen TikTok der richtige Kanal sein. Nutzen Sie als Logistik-Unternehmen dafür die Expertise Ihres Marketing, holen Sie sich Unterstützung von einer geeigneten Agentur oder lagern Sie auch diese Aufgabe an einen Recruiting-Dienstleister aus.
Aktuelle Zahlen und Trends zur Bekämpfung des Fachkräftemangels
Ein Blick auf die jüngsten Studien und Berichte zeigt, dass Unternehmen zunehmend in innovative Lösungen investieren, um den Fachkräftemangel zu bekämpfen. Laut einer Umfrage des Bundesverbands für Logistik (BVL) planen mehr als 70 % der Unternehmen, in den kommenden Jahren ihre Investitionen in Mitarbeiterentwicklung und -bindung zu erhöhen. Zudem setzen immer mehr Unternehmen auf flexible Arbeitszeitmodelle und Remote-Arbeit, wo es möglich ist, um ihre Attraktivität zu steigern.
In Europa haben einige Länder bereits spezifische Initiativen gestartet, um den Fachkräftemangel zu bekämpfen. In den Niederlanden zum Beispiel hat die Regierung gemeinsam mit der Logistikbranche Programme entwickelt, die gezielt junge Menschen und Quereinsteiger ansprechen. Deutschland setzt auf die Integration von Fachkräften aus dem Ausland und verstärkte Bildungsangebote im Bereich der Logistik.
Recruiting in der Logistik – Herausforderung und Chancen
Der Fachkräftemangel in der Logistik stellt eine erhebliche Herausforderung dar, aber auch eine Chance für Unternehmen, sich durch innovative Recruiting-Strategien und eine attraktive Arbeitgebermarke zu differenzieren. Wenn Sie ihr Recruiting optimieren hat das zudem den Vorteil, dass Sie nicht nur Fachkräfte gewinnen, sondern gleichzeitig auch die Chance haben, diese lange an Ihr Unternehmen zu binden. Damit haben Sie beim derzeitigen Fachkräftemangel in der Speditions- und Logistikbranche einen klaren Wettbewerbsvorteil!
Mit einem tiefen Verständnis der Branche, gezielten Ansätzen zur Mitarbeitergewinnung und einem Fokus auf Weiterbildung und Digitalisierung können Unternehmen ihre Position stärken und die besten Talente anziehen. Wichtig ist, dass Sie sich auf neue Recruiting-Methodiken wie Social Recruiting oder Active Sourcing einlassen und auch offen für Quereinsteiger sowie Talente aus der GenZ sind. Im Notfall, können Sie auch immer auf die Unterstützung eines Recruiting Dienstleisters zurückgreifen.
Nehmen Sie dafür auch gern unverbindlich Kontakt mit uns auf.
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.
(Bild: gemeinfrei / PEXELS / cottonbro studio)
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